Was kommt nach dem ersten Schultag? Richtig, eine dicke Erkältung, die
einem nicht erlaubt zur Schule zu gehen. Ich hatte ja schon vorher
Probleme mit Husten, Halsdchmerzen und so weiter, aber am Donnerstag
erreichte es dann seinen Höhepunkt. Alles in einem: Meine Zimmergenossin
in New York hat mich wohl angesteckt (danke, Luise!). Und so habe ich
den Donnerstag und Freitag zu Hause verbracht, anstatt zur Schule zu
gehen. Mittlerweile bin ich wieder fast gesund, ich hab es Samstag sogar
hinbekommen, shoppen zu gehen. Wir waren erst in Hunington (West
Virginia) und sind dann nach Ohio gefahren. Sechs Staaten habe ich schon
auf dem Konto!
Am Sonntag war ich dann mal wieder in der Kirche und
habe am Ende schön brav die Zahlen am Board ausgetauscht. Nach der
Kirche habe ich mich in meinem Zimmer verbarrikadiert und zum ersten Mal
mit meiner Familie geskypt. (Hab euch Lieb!)
Die letzten Tage habe
ich leichtes Heimweh bekommen, aber davon merke ich im Moment nichts.
Ich schätze es wird mich noch richtig erwischen, aber ich versuche
weniger Zeit auf WhatsApp zu verbringen und allgemein ein bisschen
Abstand zu gewinnen. Bitte nehmt euch das nicht so zu Herzen (ich liebe
euch trotzdem), ich muss anfangen hier Kontakte zu knüpfen.
Heute
bin ich zum ersten Mal mit dem Schulbuss zur Schule gefahren. Es war an
vielen Stellen verwirrend, aber Kelsie hat mir geholfen. In der Schule
musste ich erstmal meine Entschuldigung abgeben und mich in die Gym
setzen, bis es acht Uhr ist. Das müssen alle Schüler, außer sie essen
Frühstück in der Schule. Die Durchsagen in der Gym kann ich nicht gut
verstehen, weswegen ich erstmal aufgeschmissen war. Ich habe zwar in der
ersten Stunde PE, aber ich wusste nicht, ob ich mich umziehen sollte
oder nicht. Es hat mich etwad Überwindung gekostet, aber ich habe
schließlich ein paar Mädchen gefragt, die mir erklärt haben, dass ich
erst noch in meinen Home Room muss.
In PE musste ich dann allen
ernstes in Straßenklamotten Sport machen, wie viele andere auch, da ich
mich nicht vor der Schule umgezogen hatte.
In U.S. History habenwir
erstmal einen Test geschrieben, den wir morgen beenden können, was
heißt, ich werde wohl wie blöd heute Nachmittag lernen, da ich ast
nichts wusste.
Englisch verlief wohl am besten, denn wir sollten eine
Rede schreiben. Seltsamerweise hatte ich keinerlei Probleme Worte zu
finden, doch das Thema habe ich wahrscheinlich trotzdem nicht getroffen.
Kommen
wir zu Kunst. Eine meiner schlechtesten Erfahrung wahrscheinlich. Ich
hab mich so fübf Leuten an den Tisch gesetzt und dann stand eine
Gruppenarbeit an. Höchstens fünf Leute in einer Gruppe. Alle haben mich
angesehen und gesagt: "Go away!" Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber
das ist ein ziemlicher Schlag ins Gesicht, wenn man neu ist und noch
keine Freunde hat. Schließlich war ich in der anderen Gruppe und hatte
zunächst Probleme mich einzufinden. Ich hab alle nicht verdtanden, wenn
sie gesprochen haben und alles war nicht so rosig. Was macht man in
solchen Situationen? Aufklären. Und schon war die Austauschschüler-Karte
gespielt und ich durfte mir besonders von James viele dumme Fragen über
Deutschland anhören, wovon ich nur die Hälfte verstanden habe.
Trigonomentry
war dann mal wieder produktiv. Wir arbeiten da scheinbar nur mit
Laptops und der, den ich von der Schule zur Verfügubg gestellt bekommen
habe, brauchte ungelogen eine viertel Stunde um hochzufahren. Dir
nächste Bürde: Wie logge ich mich ein? Mein Lehrer hat versucht, das
alles zu machen, doch ich bin noch nicht im System drin, weswegen ich
keinen Zugang habe. Also wieder eine Stunde, in der ich nur an die Wand
gestarrt habe. Ich würde ja meinen eigenen Laptop mitbringen, wie die
meisten es auch machen, aber der ist dann doch ein bisschen zu groß.
Lunch
saß ich wieder bei Laurel, welche zu mir meinte, sie hätte schon
gedacht, ich wäre wieder zurück nach Deutschland geflogen, weil alles
hier so schrecklich sei. (Im Scherz versteht sich)
Kommen wir zu
Forensics (was übrigens irgendwas mit der Aufklärung krimineller Sachen
zu tun hat; fragt Tante Wiki!): auch hier haben wir einen Test
geschrieben. Einen Test in dem ich, wenn er benotet werden würde, mit
Sicherheit eine Sechs hätte. Es ist nicht der Inhalt, es war das
sprachliche Verständnis der Quellen, welche mir nicht eine Antwort
beschert haben, bei der ich mir sicher war. Ich glaube, dieses Fach wird
mir noch viele Probleme bereiten.
Spanish ist bis zum 17. eine
Freistunde und ich habe mich etwas mit Laurel unterhalten und meinen
Mitschülern nicht allzu viele Schimpfwörter auf Deutsch beizubringen.
Ich habe angefangen diesen Artikel zu schreiben, mit den anderen Musik
gehört und mir von Laurel, Kennon (ich glaube zumindest, dass er so
heißt) und Kendra einen Tanz vorführen lassen.
Hier ist übrigens ein kleines Bild aus dem Klassenzimmer:
Wir haben in der gesamten Schule free wifi und es ist arsch kalt im gesamten Gebäude.
Jetzt sitze ich im Bus und beende diesen Eintrag. Sobald ich wieder Stoff zum schreiben habe, versuche ich mich zu melden.
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