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Montag, 3. August 2015

Die ersten Tage oder wie ich in New York meine Spuren hinterließ

Seit gestern bin ich nun schon bei meiner Gastfamilie, habe zwei sehr kleine Geschwister und wenig Ruhe. Und ich liebe es!

Am 29. Juli ging es um zwanzig vor sieben los zum Flughafen. Alles war gepackt und ich war vollkommen entspannt, was wahrscheinlich niemand erwartet hätte. Ein paar Freunde wurden eingesammelt und schon waren wir am Flughafen, wo schon einmal das geplante Treffen mit einem anderen Austauschschüler vollkommen schief ging, denn er war nicht da.
Einige Tränen später saß ich dann im Flugzeug nach München und war immer noch tiefenentspannt. Man kann es einfach nicht realisieren, dass man alles für zehn Monate verlässt, dass man all die Menschen und all die Häuser erst im nächsten Jahr wieder sieht. Ich habe es immer noch nicht richtig realisiert, denke ich, und wenn es soweit ist, kommt wahrscheinlich die erste Heimweh-Phase.

In München durften wir dann erst einmal stundenlang auf die anderen Austauschschüler warten, die Berliner hatten so viel Verspätung, dass die Betreuer und Schüler erst ankamen, als Boarding begann.
Acht oder neun Stunden dauerte der Flug nach New York, doch es war nicht schlimm. Dieser tolle Bildschirm hat mir Spongebob und Der Hobbit abgespielt und zwischendurch Musik gespielt. Warum ich mir vorher noch Stress gemacht habe, dass mein Handy nur noch 70% Akku hatte, frage ich mich immer noch.


Über Grönland


In New York angekommen, war ich dann zum ersten Mal ein bisschen aufgeregt. Das erste Mal stand ich auf amerikanischen Boden und musste auch noch durch den Zoll. Die Schlange war ewig lang und als wir durch waren, holten wir unsere Koffer ab. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war, als mein Koffer da war und nicht verloren gegangen ist.

Der Jetlag hat sich deutlich bemerkbar gemacht, schon im Flugzeug hat man aus dem Fenster geschaut und dachte sich: Es ist jetzt bald Mitternacht, warum zur Hölle ist es so hell?!

Gegen vier Uhr nach deutscher Zeit konnten wir dann endlich schlafen gehen. Wir mussten irgendwann um acht nach NYC fahren, sodass unser Körper uns alle auch schon um halb drei wieder geweckt hat, da wir nach deutscher Zeit ja verschlafen hätten. Mein Problem war, dass ich furchtbar durstig war und nicht schlafen konnte. Da ich nichts hatte, habe ich mich auf die Suche nach einem Waserspender gemacht, wobei ich nur einen Getränkeautomaten gefunden habe. Der war leider ausverkauft, was mir der Automat aber erst sagte, als er mir einen Quater geklaut hatte. Ich bin dann erstmal zur Rezeption und hab mir Wasser geben lassen.

Nach einem ekelhaften Frühstück und einer etwas längeren Busfahrt waren wir dann endlich in NYC (unser Hotel war übrigens ins New Jersey). Ich muss sagen, Manhattan ist nicht ganz meins. Alles ist sehr stressig und voll da, außerdem sehr unpersönlich. Man hat fast das Gefühl, dass Kultur dort eher versteckt wird, was ich sehr schade finde. Klar, es gibt Chinatown und Little Italy, aber beides hat nicht so diesen kulturellen Touch. Brooklyn ist deutlich schöner, was das angeht.
An dieser Stelle lasse ich lieber einmal ein paar Bilder sprechen!

Pictures and Descriptions



Times Square

Times Square Hard Rock Café und der Paramount Schriftzug

Das einzige Bild, das ich vom Empire State Building habe

Grand Central Station

St. Patrick's Cathedral
Die Hochhäuser daneben sind alle deutlich größer, das ist ein bisschen das, was ich meine, dass die Kulturen versteckt werden. An viele Kirchen wird auch mit normalen Wohnhäusern angebaut, damit sie ihre Blocks auch wirklich Blocks nennen können.

Das Innere von St. Patrick's Cathedral

Plaza of Rockefeller Center

Ein Denkmal für John Lennon im Central Park, da er schließlich direkt davor erschossen wurde

Und der Blick vom Central Park auf irgendein Gebäude bei strömenden Regen, welcher uns übrigens den ganzen Tag verfolgt hat


Das waren einige Bilder vom ersten Tag. Von vielen Dingen am Abend habe ich leider kein Bild machen können, denn jetzt kommen wir zum Punkt "Wie ich in New York meine Spuren hinterließ".
Alles fing damit an, dass ich auf einmal ziemlich starke Bauchschmerzen hatte. Scheinbar hatte ich irgendwas falsches gegessen, denn schließlich wurde mir auch schlecht. Wir waren im Bus auf dem Weg zum Times Square um dort im Hard Rock Café zu essen. Ich spürte schon langsam, wie ich mich übergeben musste und als wir aus dem Bus ausgestiegen waren, teilte ich das auch gleich den Betreuern mit. Geendet hat es damit, dass ich am Times Square in einen Mülleimer gekotzt habe. Der Burger, den ich in einem der Delis gegessen hatte wollte anscheinend wieder raus. Ich weiß nicht, ob es an dem Burger lag oder einfach an dem Jetlag, dem anderen Essen und Stress zusammen, jedenfalls blieb es nicht bei diesem einem Mal. Im Hard Rock Café habe ich noch zweimal ins Klos gekotzt und dann mussten die Betreuerin und ich uns erstmal unseren Weg durch New York bahnen, um die Gruppe wieder zu finden, welche schon zum Rockefeller Center "The Top of the Rock" gegangen waren.
Wie sollte es auch anders sein: Als wir da waren, habe ich dann natürlich auch nochmal auf das Rockefeller Center gekotzt, ebenso wenig später davor. Im Bus musste ich dann noch einmal, ehe ich endlich durch war.
Klingt nicht sonderlich toll, aber hey, wer kann denn schon von sich behaupten, dass er in einem Mülleimer am Times Square oder auf dem Rockefeller Center auf die Dachterrasse gekotzt hat?

Tag zwei in New York: Bootstour, Ground Zero, Coney Island und die Brooklyn Bridge.

Brooklyn Bridge vom Boot aus

Freiheitsstaue
Neben der Tatsache, dass ich ziemlich seekrank war, sind die ganzen Asiaten nie aus dem Bild gegangen

Der Freedom Tower oder auch One World Trade Center

Ground Zero

Skyline Manhattans von der Brooklyn Bridge aus

Aussicht von der Brooklyn Bridge

 Sonnenuntergang


Am nächsten Tag sind seine andere Austauschschülerin, welche in den Nachbarort kommt, und ich dann nach Charlotte geflogen und schließlich mit einem schrecklich kleinem Flugzeug nach Huntington, wo wir schon von unseren Gastfamilien in Empfang genommen wurden. Es war ein bisschen seltsam, aber doch schön.
Da ich an dem Tag nur einen Apfel und ein paar Cornflakes gegessen hatte und es schon Nachmittag war, sind wir dann auch gleich dem Anlass entsprechend zu KFC gefahren. Das war ungelogen, das erste Mal in den USA, dass ich wirklich gutes Essen hatte. Und das ist ziemlich besorgniserregend, wenn der Tour Guide in New York meint, hier gäbe es die beste Pizza in New York oder das sei New Yorks bestes Deli (das war übrigens das, wo der Burger nicht drin bleiben wollte).
Dann waren wir endlich Zuhause und das Haus ist deutlich größer, als es auf den Bildern scheint. Ich habe ein wunderschönes Zimmer, an deren Wänden sogar vier Gitarren hängen, das reinste Paradies für mich. McKenzee hat mir fleißig dabei geholfen auszupacken und der Tag ging wirklich schnell vorbei.

Heute morgen waren wir zunächst in der Kirche, welche wirklich sehr klein ist, die Gemeinde besteht auch nur das höchstens zwanzig Personen, sodass ich schnell zur Hauptattraktion wurde. Just kidding, zumindest bin ich aufgefallen. Die Kleinen haben während des gesamten Gottesdienstes nur rumgetobt, aber das hat niemanden gestört, schließlich sind alle auf irgendeine Weise mit meinem Host Dad verwandt.
Ich soll übrigens Community Service machen. In der Kirche gibt es so ein Board, wo dran steht, wie viele Leute in der Kirche waren und wie viel die Kollekte eingebracht hat. Das alles wird mit dem von letzter Woche verglichen, sodass ich einfach nach jedem Gottesdienst, das Board aktualisieren soll.
Übrigens habe ich beim Gottesdienst kaum ein Wort verstanden, da die hier alle sehr undeutlich sprechen, zumindest die älteren Leute, und wenn es dann auch noch um Christliche Sprache geht, bin ich wirklich raus!
Den Rest des Tages haben wir etwas gespielt und sind auf dem Trampolin gesprungen. So langsam komme ich tatsächlich in das Familienleben rein, auch wenn es sicher noch eine Weile dauert, bis ich mich vollkommen zu Hause fühle. Aber an sich fühle ich mich wirklich wohl hier, nur kommt es mir komisch vor, mich allein in mein Zimmer zu setzten und diesen Blog-Artikel zu schreiben.
Morgen (für euch in Deutschland schon heute) geht es erstmal shoppen, ebenso wie übermorgen. Am Mittwoch fängt dann auch schon die Schule an.
Mal sehen, wann ich dazu komme, mich mal wieder zu melden, aber das war's fürs erste!

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