Seiten

Sonntag, 30. August 2015

Schulwechsel und jetzt plötzlich doch Fußball

Man hört von vielen Austauschschülern, die ihre Gastfamilie wechseln. Einige müssen deswegen auch die Schule wechseln, aber ich gehöre nicht zu denen. Ich liebe meine Gastfamilie und bin unglaublich glücklich in Kentucky, doch auch ich hatte einen Tiefpunkt und der war nicht, als ich kotzend im New Yorker Hard Rock Café über der Kloschüssel hing.

Es war lustigerweise genau der Tag, nachdem ich meinen letzten Blog-Artikel geschrieben habe und alles höchstwahrscheinlich als gut beschrieben habe. Nun gut, ich habe es mir eher schön geredet, das ist mir jetzt klar, denn es war nicht alles toll, ich habe mich nicht wohl an dieser Schule gefühlt.

Am Dienstag bin ich wie es sein sollte mit dem Bus zur Schule gefahren und mir ist wie immer schlecht geworden, weil der Bus so schnell durch die Hügel gefahren ist und ich nicht aus dem Fenster vorne sehen konnte. Ich habe mich in die Bücherei gesetzt, da ich zum einen hoffte, dass derjenige, der sich um die Vergabe von Schließfächern kümmert schon da ist und zum anderen nicht allein in der Gym sitzen wollte, wie das letzte Opfer. Als ich da saß und meine Notizen für US History studierte, brachen alle Dämme. Ich dachte, es komme davon, dass es mir wegen der Busfahrt so schlecht ging, denn ich muss immer weinen, wenn ich jemanden sagen muss, dass es mir nicht gut geht, ich dachte, dass ich noch meine Erkältung hatte, welche wieder zum Vorschein kam, doch nachdem ich mich von einem Mädchen zur Nurse bringen lassen hatte, wurde mir nach und nach klar, dass auch Heimweh dabei war. Spätestens als mit meinem Körper alles in Ordnung war und die Nurse meine Host Mom anrief und ihr erzählte, dass ich mental einfach am Ende sei, wurde mir klar, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte.

Meine Host Mom sprach im Auto schon davon, dass man mich nach Hause schicken könnte, wenn ich so viel Schule verpasste und das will keiner von uns. Außerdem schlug sie mir vor, dass wir nachfragen könnten, ob ein Schulwechsel möglich wäre. Im Laufe des Tages wurde mir dann bewusst, was mich störte, was mich so krank machte: Meine High School.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erklären, was so falsch an meiner High School ist und das mache ich gerne, aber lasst mich noch erklären, was nachdem passiert ist. Wir sind nämlich zu der High School im Nachbar County gefahren, welche nebenbei bemerkt sogar näher dran ist. Meine Gasteltern haben mir das Gebäude und die Sportplätze gezeigt und langsam wurde meine Entscheidung fest. Die Tatsache, dass ich dort die Möglichkeit hatte, Fußball zu spielen, erleichterte alles noch. Am nächsten Morgen sind wir dann zu der Schule gefahren und haben mich angemeldet.

Kommen wir nun dazu, warum meine alte High School für die Tonne ist. Lassen wir die ganze Anmeldung mal weg, denn ich glaube, davon habe ich schon erzählt. Jedenfalls wurde mir an meiner alten High School die ganze Schule in einem Rutsch gezeigt und eigentlich auch nur die Räume, in denen ich Unterricht hatte. Das Mädchen, dass mir alles gezeigt hat, habe ich danach nie wieder gesehen und sie hat mich niemanden vorgestellt. Wie es richtig läuft, hat mir meine jetzige High School gezeigt: Der Counselour hat ein Mädchen aus meiner Klassenstufe herbeigerufen, das mit mir zwei Fächer hat, welche auch gleich als nächstes kamen. Er wies sie an, bei Lunch mit mir zu sitzen und mich den anderen vorzustellen. By the way: My new schedule!

1rst  U.S. History
2nd  Pre-Calculus
3rd  Humanities (English)
4th  Chemistry
5th  AP Composition (Business Management)
6th  Spanish

Es war Ende der dritten Stunden und sie hat kein Humanities, sollte mich aber für die letzten Minuten mit in ihre Art Class nehmen. Da lernte ich dann auch gleich einige Leute kennen und auch ein Mädchen, das mit mir Spanish hat und im allgemeinen mittlerweile eine Freundin für mich ist.

Man hat sich wirklich Mühe gegeben, mich zu integrieren, an meiner alten Schule wurde ich eher isoliert. Man hatte allgemein nicht das Gefühl, dass man mich dort wollte, selbst die Schüler waren nicht aufrichtig interessiert und nicht offen für neue Schüler. Der Fairness wegen muss ich sagen, dass es ein zwei Leute gab, die sich um mich gekümmert haben, aber die habe ich auch nur in der letzten Stunde gesehen.

Von dem Vorfall in meiner Art Class habe ich schon berichtet und ich muss zugeben, dass das auch mit in die Sache reingespielt hat. Es hat meine Gefühle verletzt, dass man mich so offensichtlich nicht wollte, aber was die Lehrerin getan hat, weiß niemand und es ist wahrscheinlich auch niemanden aufgefallen. Sie hat nämlich mitbekommen, was vor sich ging, was man zu mir sagte. Und was hat sie getan? Sie sagte: "Es ist doch nur für die paar Stunden." Braucht irgendjemand eine Analyse? Sie hat die anderen unterstützt, der unhöfliche Ton hat sie nicht im geringsten gekümmert und das ist etwas, was man als Lehrerin nicht tun sollte, oder seh ich das als einzige so?

Es gibt Leute, die das, was mir auf meiner alten High School widerfahren ist "bullying" nennen, ich sehe es nicht so. Ich sehe das ganze nur als unhöflich und egoistisch.

Mehr möchte ich zu meiner alten High School nicht sagen, denn das Kapitel meines Jahres ist vorbei und ich bin wirklich froh darüber.
Mittlerweile gehe ich schon über zwei Wochen auf diese Schule und mir gefäklt es immer besser. Langsam finden sich richtige Freunde und seit kurzem darf ich auch Fußball spielen, da der Staat Kentucky endlich meine Papiere genehmigt hat.

Übrigens hat sich an meinem Stundenplan etwas geändert, nämlich war AP Composition, meine Englischklasse, deutlich zu schwer für mich, denn es ist eine Collage class und welcher Austauschschüler bewältigt so eine Englischklasse? Um eine normale Englischklasse zu bekommen musste ich auch Humanities abgeben, was mir allerdings nicht allzu nahe geht. Dafür habe ich jetzt Business Management, was ich eigentlich ziemlich cool finde.

Was noch in der Zeit passiert ist? Wir hatten eine Orientation beim Community Representative, welche übrigens die Tante meines Gastvaters ist, bei der alle Austauschschüler, die mit Ayusa in der Gegend sind, sich getroffen haben. Wir waren zur viert und haben lustigerweise nicht viel miteinander gesprochen. Ich meine, das Mädchen aus Deutschland, mit dem ich hergeflogen bin, war auch dabei, aber es wäre einfach zu seltsam gewesen mit ihr auf Englisch zu sprechen, denn irgendeine Regel besagt angeblich, dass ich mit allen Englisch sprechen muss, die diese Sprache verstehen. Aufgrund dieser Regel wäre es auch seltsam gewesen, Deutsch zu sprechen und deswegen haben wir es einfach komplett gelassen.

Außerdem hatten wir gestern eine riesige Veranstaltung in der Gym, wo alle Schüler zusammenkamen und Stimmung für das Football Spiel gemacht haben. Alle derzeit aktiven Sportteams wurden aufgerufen und mussten nach vorne kommen, jeder Spieler bei Namen. Eine Freundin von mir, ebenfalls aus dem Soccer Team, hat die Ansage für das Mädchen Team und das Jungs Team übernommen und mich ganz zum Schluss als "secret weapon from Germany" angesagt. Ich habe so meine Bedenken, dass sie mehr von mir erwarten, als ich ihnen bieten kann.

Übrigens habe ich Montag mein erstes Spiel, ohne dass ich je an einem Training teilgenommen habe, also richtig teilgenommen, denn ich war bei den  meisten Trainings da, durfte aber keine Anweisungen befolgen, da ich ja offiziell noch nicht trainieren durfte. Ich bin dann meistens ein paar Runden gelaufen oder hab den Ball ein bisschen gekickt.

Abschließend noch etwas Gedankenmist; denn ich denke, ich bin nun angekommen und damit meine ich wirklich angekommen. Ich laufe wie selbstverständlich durch das Haus meiner Gastfamilie - mein Zuhause -, ebenso laufe ich durch meine High School, als wäre es das normalste der Welt, ich rede mit den Leuten, als würde uns nichts unterscheiden, und ich finde meinen Platz beim Lunch, ohne mir Sorgen machen zu müssen.
Alles wird selbstverständlich, mein Leben geht weiter. Ich bin nun schon einen Monat in den USA und dieser Monat ging unheimlich schnell vorüber, was ziemlich Angsteinflößend ist, schließlich heißt das, dass ich nur noch neun Monate übrig habe. Und wenn wir schon bei Mangel sind: Bill Gates sollte mir dringend mal seine Kreditkarte leihen, mein Kleiderschrank sieht viel zu mager aus!

Das war es auch für's erste. Ich konnte wirklich noch stundenlang über die genauen Unterschiede von Deutschland und den USA schreiben, aber dafür würde ich mehr Platz brauchen und es kommt definitiv in einen separaten Artikel. See ya!

Montag, 10. August 2015

Zweiter Schultag oder wie auch immer man ihn nennen mag

Was kommt nach dem ersten Schultag? Richtig, eine dicke Erkältung, die einem nicht erlaubt zur Schule zu gehen. Ich hatte ja schon vorher Probleme mit Husten, Halsdchmerzen und so weiter, aber am Donnerstag erreichte es dann seinen Höhepunkt. Alles in einem: Meine Zimmergenossin in New York hat mich wohl angesteckt (danke, Luise!). Und so habe ich den Donnerstag und Freitag zu Hause verbracht, anstatt zur Schule zu gehen. Mittlerweile bin ich wieder fast gesund, ich hab es Samstag sogar hinbekommen, shoppen zu gehen. Wir waren erst in Hunington (West Virginia) und sind dann nach Ohio gefahren. Sechs Staaten habe ich schon auf dem Konto!

Am Sonntag war ich dann mal wieder in der Kirche und habe am Ende schön brav die Zahlen am Board ausgetauscht. Nach der Kirche habe ich mich in meinem Zimmer verbarrikadiert und zum ersten Mal mit meiner Familie geskypt. (Hab euch Lieb!)
Die letzten Tage habe ich leichtes Heimweh bekommen, aber davon merke ich im Moment nichts. Ich schätze es wird mich noch richtig erwischen, aber ich versuche weniger Zeit auf WhatsApp zu verbringen und allgemein ein bisschen Abstand zu gewinnen. Bitte nehmt euch das nicht so zu Herzen (ich liebe euch trotzdem), ich muss anfangen hier Kontakte zu knüpfen.

Heute bin ich zum ersten Mal mit dem Schulbuss zur Schule gefahren. Es war an vielen Stellen verwirrend, aber Kelsie hat mir geholfen. In der Schule musste ich erstmal meine Entschuldigung abgeben und mich in die Gym setzen, bis es acht Uhr ist. Das müssen alle Schüler, außer sie essen Frühstück in der Schule. Die Durchsagen in der Gym kann ich nicht gut verstehen, weswegen ich erstmal aufgeschmissen war. Ich habe zwar in der ersten Stunde PE, aber ich wusste nicht, ob ich mich umziehen sollte oder nicht. Es hat mich etwad Überwindung gekostet, aber ich habe schließlich ein paar Mädchen gefragt, die mir erklärt haben, dass ich erst noch in meinen Home Room muss.

In PE musste ich dann allen ernstes in Straßenklamotten Sport machen, wie viele andere auch, da ich mich nicht vor der Schule umgezogen hatte.
In U.S. History habenwir erstmal einen Test geschrieben, den wir morgen beenden können, was heißt, ich werde wohl wie blöd heute Nachmittag lernen, da ich ast nichts wusste.

Englisch verlief wohl am besten, denn wir sollten eine Rede schreiben. Seltsamerweise hatte ich keinerlei Probleme Worte zu finden, doch das Thema habe ich wahrscheinlich trotzdem nicht getroffen.

Kommen wir zu Kunst. Eine meiner schlechtesten Erfahrung wahrscheinlich. Ich hab mich so fübf Leuten an den Tisch gesetzt und dann stand eine Gruppenarbeit an. Höchstens fünf Leute in einer Gruppe. Alle haben mich angesehen und gesagt: "Go away!" Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber das ist ein ziemlicher Schlag ins Gesicht, wenn man neu ist und noch keine Freunde hat. Schließlich war ich in der anderen Gruppe und hatte zunächst Probleme mich einzufinden. Ich hab alle nicht verdtanden, wenn sie gesprochen haben und alles war nicht so rosig. Was macht man in solchen Situationen? Aufklären. Und schon war die Austauschschüler-Karte gespielt und ich durfte mir besonders von James viele dumme Fragen über Deutschland anhören, wovon ich nur die Hälfte verstanden habe.

Trigonomentry war dann mal wieder produktiv. Wir arbeiten da scheinbar nur mit Laptops und der, den ich von der Schule zur Verfügubg gestellt bekommen habe, brauchte ungelogen eine viertel Stunde um hochzufahren. Dir nächste Bürde: Wie logge ich mich ein? Mein Lehrer hat versucht, das alles zu machen, doch ich bin noch nicht im System drin, weswegen ich keinen Zugang habe. Also wieder eine Stunde, in der ich nur an die Wand gestarrt habe. Ich würde ja meinen eigenen Laptop mitbringen, wie die meisten es auch machen, aber der ist dann doch ein bisschen zu groß.

Lunch saß ich wieder bei Laurel, welche zu mir meinte, sie hätte schon gedacht, ich wäre wieder zurück nach Deutschland geflogen, weil alles hier so schrecklich sei. (Im Scherz versteht sich)

Kommen wir zu Forensics (was übrigens irgendwas mit der Aufklärung krimineller Sachen zu tun hat; fragt Tante Wiki!): auch hier haben wir einen Test geschrieben. Einen Test in dem ich, wenn er benotet werden würde, mit Sicherheit eine Sechs hätte. Es ist nicht der Inhalt, es war das sprachliche Verständnis der Quellen, welche mir nicht eine Antwort beschert haben, bei der ich mir sicher war. Ich glaube, dieses Fach wird mir noch viele Probleme bereiten.

Spanish ist bis zum 17. eine Freistunde und ich habe mich etwas mit Laurel unterhalten und meinen Mitschülern nicht allzu viele Schimpfwörter auf Deutsch beizubringen. Ich habe angefangen diesen Artikel zu schreiben, mit den anderen Musik gehört und mir von Laurel, Kennon (ich glaube zumindest, dass er so heißt) und Kendra einen Tanz vorführen lassen.

Hier ist übrigens ein kleines Bild aus dem Klassenzimmer:



Wir haben in der gesamten Schule free wifi und es ist arsch kalt im gesamten Gebäude.
Jetzt sitze ich im Bus und beende diesen Eintrag. Sobald ich wieder Stoff zum schreiben habe, versuche ich mich zu melden.

Mittwoch, 5. August 2015

Erster Schultag

Zu aller erst sollte ich sagen, dass mein erster Schultag ziemlich seltsam war. Wir sind am Tag zuvor zur High School gefahren, um mich als Schülerin zu registrieren. Das ging aber ziemlich schief und sie meinten, wir sollen doch am ersten Schultag zwischen neun und zehn wiederkommen, um meinen Stundenplan und all das zu machen. Wir sind übrigens erst nach zehn da gewesen und mussten trotzdem ziemlich lange warten, da es noch so viele Freshmen und Schüler gab, die ihre Klasse wechseln wollten.
Als das endlich erledigt war, wurde mein Stundenplan erstellt.

1rst PE
2nd U.S. History
3rd Englisch III-Honors
4th Visual Art II
5th College Trigonomentry
Lunch
6th Forensics
7th Spanish II

Ich habe zwei College Classes, by the way.
Und schon wurde ich von meiner Host Mom getrennt und ein Mädchen hat mich zu meinem Home Room gebracht, wo alle Schüler in dem Moment gehen mussten. Alles war ziemlich seltsam, weil ich einfach nicht wusste, wie es jetzt weitergehen sollte. Zum Beispiel hatte ich keinen Rucksack, da wir ihn im Auto gelassen hatte, falls meine Schule keine Rucksäcke erlaubt (das gibt es nämlich durchaus, aufgrund von School Shootings). Ich saß einige Minuten da, bis meine Lehrerin angerufen wurde, dass ich doch bitte wieder zurück zum Conselor gehen solle. Auf dem Gang wurde ich dann erstmal aufgehalten, da ich in keiner Klasse war, aber das hab ich dann doch hinbekommen.
Dann sind wir zum Auto zurück, um meine Sachen zu holen, wobei ich erstmal einige Tränen verdrückt habe, da ich so nervös war. Ein Mädchen hat mir die Schule gezeigt und alle Klassenräume, in denen ich Unterricht habe. Danach wurde mir noch etwas mit den Bus Routes geholfen, da ich umsteigen muss, um nach Hause zu kommen.
In der ersten wirklichen Stunde, die ich hatte, College Trigonomentry, saßen wir nur rum und das einzige, was der Lehrer gemacht hat, war am Computer zu sitzen und sich für Lunch ein Fertiggericht aufzuwärmen. Bei Lunch habe ich einige Mädchen aus meiner Klasse gefragt, ob ich bei ihnen sitzen kann, was natürlich kein Problem war. Das einzige Problem ist vielleicht, das ich vom Air Conditioning eine Erkältung habe und meine Stimme dementsprechend angeschlagen ist.
Forensics, wovon ich immer noch keine Ahnung habe, was das ist, außer dass es etwas mit Science zu tun hat, war gut, obwohl wir Unterricht gemacht haben, wovon ich sicher einen viertel nicht verstanden habe.
Spanish scheint erst in einigen Wochen anzufangen, weswegen wir eine Freistunde haben, in der ich gerade sitze und keine Ahnung hab, was ich sonst tun soll. Aber wenigstens habe ich jetzt einen neuen Artikel ganz frisch sozusagen.

An sich ist High School gar nicht so schlimm, aber ich weiß noch nicht, wie ich hier Freunde finden soll. Ich bin gespannt, was die nächsten Tage mit sich bringen.

Gerade habe ich herausgefunden, dass eine aus meiner Spanisch Klasse in der gleichen Straße wohnt wie ich. ("We could be best friends!") Wir werden dann zusammen Bus fahren, was schon mal gut ist.

Ich bin nun gut zu Hause angekommen und der Busfahrer weiß jetzt auch, wo er mich morgen abholen muss. Ich bin die einzige Austauschschülerin an meiner High School und sie haben an sich auch nicht häufig welche. Jetzt muss ich auch los und bevor ich gehe: Wir werden wahrscheinlich mein Abflug Datum nach hinten verlegen, da es immer so viele Snow Days gibt, welche hinten ans Schuljahr rangehängt werden. Außerdem würde ich einen Tag vor dem vierten Geburtstag meiner Gastschwester gehen und das wäre nun wirklich mies!

Montag, 3. August 2015

Die ersten Tage oder wie ich in New York meine Spuren hinterließ

Seit gestern bin ich nun schon bei meiner Gastfamilie, habe zwei sehr kleine Geschwister und wenig Ruhe. Und ich liebe es!

Am 29. Juli ging es um zwanzig vor sieben los zum Flughafen. Alles war gepackt und ich war vollkommen entspannt, was wahrscheinlich niemand erwartet hätte. Ein paar Freunde wurden eingesammelt und schon waren wir am Flughafen, wo schon einmal das geplante Treffen mit einem anderen Austauschschüler vollkommen schief ging, denn er war nicht da.
Einige Tränen später saß ich dann im Flugzeug nach München und war immer noch tiefenentspannt. Man kann es einfach nicht realisieren, dass man alles für zehn Monate verlässt, dass man all die Menschen und all die Häuser erst im nächsten Jahr wieder sieht. Ich habe es immer noch nicht richtig realisiert, denke ich, und wenn es soweit ist, kommt wahrscheinlich die erste Heimweh-Phase.

In München durften wir dann erst einmal stundenlang auf die anderen Austauschschüler warten, die Berliner hatten so viel Verspätung, dass die Betreuer und Schüler erst ankamen, als Boarding begann.
Acht oder neun Stunden dauerte der Flug nach New York, doch es war nicht schlimm. Dieser tolle Bildschirm hat mir Spongebob und Der Hobbit abgespielt und zwischendurch Musik gespielt. Warum ich mir vorher noch Stress gemacht habe, dass mein Handy nur noch 70% Akku hatte, frage ich mich immer noch.


Über Grönland


In New York angekommen, war ich dann zum ersten Mal ein bisschen aufgeregt. Das erste Mal stand ich auf amerikanischen Boden und musste auch noch durch den Zoll. Die Schlange war ewig lang und als wir durch waren, holten wir unsere Koffer ab. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war, als mein Koffer da war und nicht verloren gegangen ist.

Der Jetlag hat sich deutlich bemerkbar gemacht, schon im Flugzeug hat man aus dem Fenster geschaut und dachte sich: Es ist jetzt bald Mitternacht, warum zur Hölle ist es so hell?!

Gegen vier Uhr nach deutscher Zeit konnten wir dann endlich schlafen gehen. Wir mussten irgendwann um acht nach NYC fahren, sodass unser Körper uns alle auch schon um halb drei wieder geweckt hat, da wir nach deutscher Zeit ja verschlafen hätten. Mein Problem war, dass ich furchtbar durstig war und nicht schlafen konnte. Da ich nichts hatte, habe ich mich auf die Suche nach einem Waserspender gemacht, wobei ich nur einen Getränkeautomaten gefunden habe. Der war leider ausverkauft, was mir der Automat aber erst sagte, als er mir einen Quater geklaut hatte. Ich bin dann erstmal zur Rezeption und hab mir Wasser geben lassen.

Nach einem ekelhaften Frühstück und einer etwas längeren Busfahrt waren wir dann endlich in NYC (unser Hotel war übrigens ins New Jersey). Ich muss sagen, Manhattan ist nicht ganz meins. Alles ist sehr stressig und voll da, außerdem sehr unpersönlich. Man hat fast das Gefühl, dass Kultur dort eher versteckt wird, was ich sehr schade finde. Klar, es gibt Chinatown und Little Italy, aber beides hat nicht so diesen kulturellen Touch. Brooklyn ist deutlich schöner, was das angeht.
An dieser Stelle lasse ich lieber einmal ein paar Bilder sprechen!

Pictures and Descriptions



Times Square

Times Square Hard Rock Café und der Paramount Schriftzug

Das einzige Bild, das ich vom Empire State Building habe

Grand Central Station

St. Patrick's Cathedral
Die Hochhäuser daneben sind alle deutlich größer, das ist ein bisschen das, was ich meine, dass die Kulturen versteckt werden. An viele Kirchen wird auch mit normalen Wohnhäusern angebaut, damit sie ihre Blocks auch wirklich Blocks nennen können.

Das Innere von St. Patrick's Cathedral

Plaza of Rockefeller Center

Ein Denkmal für John Lennon im Central Park, da er schließlich direkt davor erschossen wurde

Und der Blick vom Central Park auf irgendein Gebäude bei strömenden Regen, welcher uns übrigens den ganzen Tag verfolgt hat


Das waren einige Bilder vom ersten Tag. Von vielen Dingen am Abend habe ich leider kein Bild machen können, denn jetzt kommen wir zum Punkt "Wie ich in New York meine Spuren hinterließ".
Alles fing damit an, dass ich auf einmal ziemlich starke Bauchschmerzen hatte. Scheinbar hatte ich irgendwas falsches gegessen, denn schließlich wurde mir auch schlecht. Wir waren im Bus auf dem Weg zum Times Square um dort im Hard Rock Café zu essen. Ich spürte schon langsam, wie ich mich übergeben musste und als wir aus dem Bus ausgestiegen waren, teilte ich das auch gleich den Betreuern mit. Geendet hat es damit, dass ich am Times Square in einen Mülleimer gekotzt habe. Der Burger, den ich in einem der Delis gegessen hatte wollte anscheinend wieder raus. Ich weiß nicht, ob es an dem Burger lag oder einfach an dem Jetlag, dem anderen Essen und Stress zusammen, jedenfalls blieb es nicht bei diesem einem Mal. Im Hard Rock Café habe ich noch zweimal ins Klos gekotzt und dann mussten die Betreuerin und ich uns erstmal unseren Weg durch New York bahnen, um die Gruppe wieder zu finden, welche schon zum Rockefeller Center "The Top of the Rock" gegangen waren.
Wie sollte es auch anders sein: Als wir da waren, habe ich dann natürlich auch nochmal auf das Rockefeller Center gekotzt, ebenso wenig später davor. Im Bus musste ich dann noch einmal, ehe ich endlich durch war.
Klingt nicht sonderlich toll, aber hey, wer kann denn schon von sich behaupten, dass er in einem Mülleimer am Times Square oder auf dem Rockefeller Center auf die Dachterrasse gekotzt hat?

Tag zwei in New York: Bootstour, Ground Zero, Coney Island und die Brooklyn Bridge.

Brooklyn Bridge vom Boot aus

Freiheitsstaue
Neben der Tatsache, dass ich ziemlich seekrank war, sind die ganzen Asiaten nie aus dem Bild gegangen

Der Freedom Tower oder auch One World Trade Center

Ground Zero

Skyline Manhattans von der Brooklyn Bridge aus

Aussicht von der Brooklyn Bridge

 Sonnenuntergang


Am nächsten Tag sind seine andere Austauschschülerin, welche in den Nachbarort kommt, und ich dann nach Charlotte geflogen und schließlich mit einem schrecklich kleinem Flugzeug nach Huntington, wo wir schon von unseren Gastfamilien in Empfang genommen wurden. Es war ein bisschen seltsam, aber doch schön.
Da ich an dem Tag nur einen Apfel und ein paar Cornflakes gegessen hatte und es schon Nachmittag war, sind wir dann auch gleich dem Anlass entsprechend zu KFC gefahren. Das war ungelogen, das erste Mal in den USA, dass ich wirklich gutes Essen hatte. Und das ist ziemlich besorgniserregend, wenn der Tour Guide in New York meint, hier gäbe es die beste Pizza in New York oder das sei New Yorks bestes Deli (das war übrigens das, wo der Burger nicht drin bleiben wollte).
Dann waren wir endlich Zuhause und das Haus ist deutlich größer, als es auf den Bildern scheint. Ich habe ein wunderschönes Zimmer, an deren Wänden sogar vier Gitarren hängen, das reinste Paradies für mich. McKenzee hat mir fleißig dabei geholfen auszupacken und der Tag ging wirklich schnell vorbei.

Heute morgen waren wir zunächst in der Kirche, welche wirklich sehr klein ist, die Gemeinde besteht auch nur das höchstens zwanzig Personen, sodass ich schnell zur Hauptattraktion wurde. Just kidding, zumindest bin ich aufgefallen. Die Kleinen haben während des gesamten Gottesdienstes nur rumgetobt, aber das hat niemanden gestört, schließlich sind alle auf irgendeine Weise mit meinem Host Dad verwandt.
Ich soll übrigens Community Service machen. In der Kirche gibt es so ein Board, wo dran steht, wie viele Leute in der Kirche waren und wie viel die Kollekte eingebracht hat. Das alles wird mit dem von letzter Woche verglichen, sodass ich einfach nach jedem Gottesdienst, das Board aktualisieren soll.
Übrigens habe ich beim Gottesdienst kaum ein Wort verstanden, da die hier alle sehr undeutlich sprechen, zumindest die älteren Leute, und wenn es dann auch noch um Christliche Sprache geht, bin ich wirklich raus!
Den Rest des Tages haben wir etwas gespielt und sind auf dem Trampolin gesprungen. So langsam komme ich tatsächlich in das Familienleben rein, auch wenn es sicher noch eine Weile dauert, bis ich mich vollkommen zu Hause fühle. Aber an sich fühle ich mich wirklich wohl hier, nur kommt es mir komisch vor, mich allein in mein Zimmer zu setzten und diesen Blog-Artikel zu schreiben.
Morgen (für euch in Deutschland schon heute) geht es erstmal shoppen, ebenso wie übermorgen. Am Mittwoch fängt dann auch schon die Schule an.
Mal sehen, wann ich dazu komme, mich mal wieder zu melden, aber das war's fürs erste!