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Freitag, 23. Oktober 2015

Spirit Week und Homecoming

Letzte Woche war Spirit Week, wie ich in meinem letzten Artikel bereits angekündigt habe. Spirit Week ist im großen und ganzen ein Wettbewerb zwischen den Jahrgängen, während dem man in der Woche Punkte sammelt.  Die meisten haben kunterbunte Kostüme vor Augen, wenn sie an Spirit Week denken, und es hat auch viel damit zu tun, denn es gibt bestimmte Tage, an denen man eine Vorgabe hat.

Da unsere Vorgaben in diesem Jahr ziemlich lahm waren, haben sich einige Schüler zusammengesetzt und zusätzlich Themen erstellt, die zwar nicht offiziell anerkannt wurden, aber dennoch den School Spirit etwas aufgeheitert haben.



Tag 1 – Hat Day / Tacky Tourist Day
Das erste was man an diesem Tag beachten muss: Habe ich auch ja einen Hut dabei? Hat Day ist der offizielle Tag und somit liefen an der ganzen Schule so einige Leute mit einem Hut herum. Die wirklich coolen Leute (mich eingeschlossen) haben sich als ein Tacky Tourist verkleidet, was so viel heißt wie hochgezogene Socken, wenn möglich Shorts und ein Blumenhemd. Der Hut durfte natürlich auch nicht fehlen, denn am Ende des Tages wurden alle Hüte gezählt und jeder Jahrgang bekam einen Punkt für jeden seiner Schüler, der einen Hut trug.
Eine wichtige Sache am ersten Tag von Spirit Week ist das Schauen von den Spirit Videos. (Welche ich euch gern verlinken würde, doch aufgrund der Sicherheit und Privatsphäre nicht möglich ist. Auf Anfrage kann ich euch die Links aber auf andere Wege zukommen lassen.) Jeder Jahrgang hat ein Video gedreht, in dem es auf irgendeine Weise darum geht, den School Spirit zu retten. (Wir Juniors haben den Video Wettbewerb übrigens gewonnen!)
Nach der Schule wurden dann die Flure dekoriert; jeder Jahrgang bekommt einen Flur zugeteilt, den er dann nach seinem Thema dekoriet – in unserem Fall The Wild, Wild West. Ich habe nicht beim dekorieren geholfen, weil ich Fußballtraining hatte.



Tag 2 – Gender Swap
Leider war Geschlechtertausch nur ein inoffizielles Thema und demnach liefen nur wenige verkleidet herum. Ich muss zugeben, dass mein Kostüm auch nicht sonderlich spektakulär war, wenn ich nicht gerade eine Baseball Cap trug. Es war auch nicht wirklich wichtig, denn wir haben sowieso den ganzen Tag in unserem AA verbracht, was man in etwa seinen Klassenraum gezeichnen kann.
Und was macht man, wenn man den ganzen Tag in seinem AA ist? Na die beste Idee ist doch, alle Schüler einen Vorbereitungs ACT (von der Wertung her wie Abitur, nur als multiple choice) schreiben zu lassen. Und was hat das mit Spirit Week zu tun? Natürlich bekommt man Punkte für seinen Jahrgang, wenn man der beste Schüler ist! … Nein wirklich, das war die bescheuerteste Idee überhaupt!
Und dann sind wir noch zwischen Footballfiel und Gym hin und her gerannt und keiner hatte eine Ahnung, warum. Manchmal ist selbst das Wissen der Lehrer begrenzt!



Tag 3 – Superhero (Shirt) Day
Superhelden Kostüme sind offiziell von der Schule verordnet worden, aber auch Shirts mit Logos wurden gezählt und demnach habe ich mir noch schnell ein Superman T-Shirt gekauft und es an diesem Tag getragen.
Seltsamerweise habe ich nicht sonderlich viel Erinnerung an diesen Tag, außer dass ich sehr viel gelacht habe und wir in Spanisch Schulshirts verteilt haben, die meine Lehrerin bestellt hat.



Tag 4 – Powderpuff
Was um alles in der Welt ist Powderpuff? Powderpuff ist eine traditionelle Spirit Week Sportart (zumindest an meiner High School), welche im großen und ganzen Football ist, doch mit dem Unterschied, dass die Mädchen Football spielen und die Jungen Cheerleader sind.
Wieder einmal haben wir den Tag in unserem AA verbracht und sind einige Male verwahrlost durch die Gegend gelaufen, weil mein Lehrer die Ansage für den Homecoming Court üben musste.
Schließlich haben wir uns die Powderpuff Spiele angeschaut und es war mehr als amüsant, besonders als die Cheerleader zum Einsatz kamen. Gewonnen hat an diesem Tag noch niemand, da wir Juniors Gleichstand mit den Seniors hatten und die Shootouts auf den nächsten Tag verschoben werden mussten.

Tag 5 - Maroon and White
Am Freitag stand das Homecoming Game an und um unsere Unterstützung zu zeigen, mussten wir natürlich unsere Schulfarben tragen!
Als ich in meine 3. Stunde kam, war aber einiges anders: Der Hoedown Throwdown aus Hannah Montana lief in Dauerschleife und einige aus meinem Jahrgang studierten den Tanz dazu ein. Und wie es nun mal so läuft, wurde ich überredet, das mit ihnen einzustudieren. Und so verbrachte ich zwei Schulstunden damit, den Tanz zu lernen. Hätte ich gewusste, dass ich somit vor der ganzen Schule tanzen müsste, hätte ich mir das vielleicht zweimal überlegt...
Und nach Lunch stand auch schon die große Prep Rally an! Wir versammelten uns alle in der Gym. Zunächst wurden die Powderpuff Spiele beendet; warum auch immer zu Gunsten der Seniors, was wirklich keinen Sinn macht. Jeder hatte drei Versuche: Unser Quarterback hat die ersten zwei getroffen und den letzten verworfen, der Quarterback der Seniors hat die ersten zwei verworfen und den letzten getroffen... UND DIE HABEN ALLEN ERNSTES GEWONNEN?! Leider gewinnen die Seniors jedes Jahr an meiner High School und ich werde das Gefühl nicht los, dass daran vielleicht auch etwas gepfuscht wird.
Dann wurden Clubs und dessen Mitglieder vorgestellt, einige Spiele gespielt, Punktestände angekündigt, die Cheerleader von Vortag bekamen noch einen Auftritt (wobei die Sophomores wirklich gut waren, die haben zu Recht gewonnen!) und zu guter Letzt: Da man traditioneller Weise sein Video mit einem "to be continued..." beendet muss man vor versammelter Schule seinen Skip spielen. An dieser Stelle kam der Hoedown Throwdown zum Einsatz.

Homecoming Game
Am Abend bin ich zu meinem ersten Football Game gegangen. Glücklicherweise habe ich durch Powderpuff doch schon ein wenig über dieses Spiel gelernt. Ich muss sagen, dass diese Sportart nicht wirklich meins ist, aber es ist dennoch interessant anzuschauen. In der Halbzeit wurde der Homecoming Court angekündigt, was soviel heißt, dass alle Mädchen, die zur Homecoming Queen nominiert wurden, ihren großen Auftritt hatten.
Nachdem unsere Königin gekrönt wurde, ging das Spiel weiter, welches wir nebenbei bemerkt mit Leichtigkeit gewonnen haben!

Homecoming Dance
Worauf doch sowieso alle gewartet haben: Ein amerikanischer Ball! Ich habe leider kein Date gefunden und bin auch nicht wirklich mit Freunden gegangen, was mich um ehrlich zu sein ziemlich nervös gemacht hat.
Ich in meinem Homecoming Dress
Als wir dann an der High School angekommen sind, waren überall Leute, doch ich konnte niemanden sehen, den ich kannte. Da ich so Panik hatte, hat mein Dad noch eine Runde um die Schule gedreht und dann musste ich aussteigen. Glücklicherweise stieg eben aus dem Auto neben uns ein Paar aus, das ich kannte, weswegen ich mich an sie gehalten habe.
In der Gym habe ich mich dann bei Leuten wiedergefunden, von denen ich ehrlich gesagt nicht vermutet hatte, dass ich meinen Abend mit ihnen verbringen würde, aber es hat Spaß gemacht!
Was das Tanzen anging, war ich ziemlich steif: Amerikaner verstehen Tanzen etwas anders, sie twerken gerne! Wenn es langsame Lieder gab, wurden wir in unserer Gruppe alle ziemlich deprimiert, da wir alle kein Date hatten... Just kidding! (Okay, ein paar haben geheult, aber das war nur das übliche High School Drama!)
Und was macht man bei langsamen Liedern, wenn man kein Date hat? Es gibt zwei Möglichkeiten: Man kann mit einer Freundin tanzen und so tun, als wär man ein supersüßes Paar, oder, was mir irgendwie passiert ist, man sucht sich ein Date! Eines der Mädchen, mit dem ich den Abend verbracht habe (sie ist in meinem Fußballteam), hat ihren Bruder gezwungen (zu ihrer Verteidigung hat sie ihm nur einen Stups in die richtige Richtung gegeben) mit mir zu tanzen. Was soll ich sagen, er kam bei jedem langsamen Lied wieder an...
Der Abend endete dann leider nicht ganz so toll, nämlich mit einem geschwollenen Knöchel und einer schmerzenden Hüfte, was eventuell alles mit Fußball zu tun hat, aber ich hatte dennoch Spaß und das ist, was zählt! :)



Laut deutscher Zeit bin ich nun schon seit einigen Stunden sechzehn, nach meiner Zeit bin ich noch fünfzehn. Das ist wirklich seltsam!
Meine Organisation hat mir mitgeteilt, dass dieses Jahr wirklich das schlimmste Jahr überhaupt ist: Wir Schüler haben viel zu viel Kontakt mit unserer richtigen Familie. Als Konsequenz für alle, sind wir nicht erlaubt unserer Handys zu benutzen, also wenn ich niemanden antworte, so tut es mir Leid! Da morgen aber mein Geburtstag ist, darf ich mein Handy für eine kurze Weile benutzen, um mit meinen Eltern zu sprechen und mich für Glückwünsche zu bedanken.
Am Samstag unternehmen wir dann etwas, was genau, wissen wir noch nicht genau, aber wir wollen in einem deutschen Restaurant essen, so viel ist klar!

Ich fühle mich immer mehr zu Hause, ich bin ein Teil der Familie geworden, mir geht es wirklich gut hier, und ich bin wirklich froh darüber, dass ich das behaupten kann! Meine Gedanken sind größtenteils in Englisch, ich denke, das kennzeichnet, dass ich wirklich angekommen bin!

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