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Sonntag, 7. Februar 2016

Jonas, Snow Cream und Tardy

Wenn ich mir so die Bilder von meinem letzten Artikel ansehe, dann kann ich nur lachen. Vor zwei Wochen hatten wir eine sehr interessante Schulwoche, denn zumal war Martin Luther King Day und somit keine Schule. Gefeiert wird dieser Tag allerdings nicht wirklich. Am Dienstag saßen wir dann alle in der Schule und es gab wilde Spekulationen darüber, wie viele snow days wir in jener Woche bekommen würden. Viele waren sich sicher, dass, da es am nächsten Tag ein wenig schneien sollte, wir den Rest der Woche frei bekommen würden. In einem Punkt waren sich allerdings alle einig: Am Freitag würde mit Sicherheit keine Schule stattfinden, denn es wurden fünfzehn bis zwanzig Zentimeter Schnee angesagt.
Das Ende des Liedes war, dass am Mittwoch, sowie am Donnerstag und Freitag die Schule ausfiel und am Freitag stand ich gerade auf und machte mit ein paar Pancakes warm, als der Schnee auch schon anfing.
Ich habe Stunden damit verbracht, einfach nur aus dem Fenster zu starren und dem Schnee zuzusehen, wie er sich immer dicker auf die Schneedecke legte. Mein Dad kam etwa jede halbe Stunde raus, um Schnee zu fegen, doch irgendwann schien es es aufzugeben. Meine kleine Schwester und mein kleiner Bruder haben mir bei meinen Beobachtungen Gesellschaft geleistet. Ich war wie paralysiert, ich habe noch nie so viel Schnee gesehen! Es war schwer ein Gefühl dafür zu bekommen, wie schnell alles doch ging und ich suchte mit immer wieder Punkte wie lange Grashalme und beobachtete, wie schnell sie verschwanden. Selbst Stellen von denen ich nie gedacht hätten, sie würden bedeckt werden, waren vom Schnee verschlungen worden.
Am Samstag liefen wir in den Schnee. Ich wusste, dass etwa fünfundzwanzig Zentimeter Schnee gefallen waren, hatte aber überhaupt keine Ahnung, wie viel das in Wirklichkeit sein sollte. Mit drei Paar Hosen, zwei Paar Socken, zwei Schal, mehreren Pullovern und einer Mütze habe ich mich nach draußen gewagt und war erstaunt, wie weit mein Bein doch im Schnee versank.

An der Stelle habe ich mir dann doch gewünscht, meine Stiefel wären etwas länger...


Wir liefen zum Nachbarhaus, wobei ich feststellen musste, dass der Schnee an einigen Stellen doch etwa einen halben Meter tief war, und versuchten Schlitten zu fahren, was sich allerdings als ziemlich schwierig herausstellte.
Am Sonntag wurde es etwas wärmer und der Schnee somit klebriger, sodass sich das Schlitten fahren deutlich einfacher gestaltete. Ebenso habe ich zum ersten mal snow cream gemacht und gegessen. Snow Cream ist sowas wie Eis Creme, nur mit dem Unterschied, dass man einfach eine Schüssel voll mit Schnee füllt, dann Zucker, Milch, Vanille-Extract und in meinem Fall Schoko-Sirup und Schokotröpfchen hinzufügt und alles gründlich vermischt. Es ist selbstverständlich nicht so gut, wie Eis, das man im Laden kauft, aber geschmeckt hat es trotzdem. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mit Fruchtsaft noch besser schmeckt!

Meine kleine Gastschwester, der Schlitten und ich


Am Montag hatten wir einen weiteren snow day und die Temperaturen stiegen, sodass der Schnee schnell schmolz und sehr klebrig war. Der Vorteil: Es war endlich gut genug, um einen Schneemann zu bauen! Sowohl meine kleine Gastschwester, als auch ich waren aufgeregt - sie, weil sie gerade mal drei ist und Schneemänner immer toll sind, und ich, weil ich seit Jahren keinen Schneemann bauen konnte und Die Eiskönigin nun einmal mein Liebelingsfilm ist!

Bedenkt, dass der meiste Schnee schon geschmolzen war


Ebenso perfekt war der Schnee zum Schlitten fahren und diesmal musste ich meine Energie nicht darauf verwenden, eine Schlittenbahn zu bauen, sondern konnte einfach an jeder x-bliebigen Stelle den Hügel runterfahren.
Mein Schneemann ist leider im Laufe des Tages geschmolzes und lag am späten Nachmittag bereits neben all den anderen Schneemännern auf dem Boden. Es wäre schön gewesen, hätte er noch etwas länger überlebt; um ehrlich zu sein, hätte ich ihn am liebsten in unseren Gefrierschrank gestellt!

Dies ist mein Schneemann von ordentlicher Größe, der sich leider auf dem Bild schon etwas dem Boden entgegen neigt


Am Dienstag hatten wir wieder keine Schule und somit eine ganze Woche frei, fast schon länger, da man den einen Tag in der Woche davor wohl kaum zählen kann. Der Schnee war leider schon soweit geschmolzen, dass es keinen Sinn ergab, nach draußen zu gehen.
Am Mittwoch gab es einen 1 hour delay und leider verschwand auch der Rest vom Schnee ziemlich schnell. Nur große Berge, die geschaufelt wurden, überlebten und wurden zu Eis.
Der Grund für den ganzen Schnee war übrigens Schneesturm Jonas, welcher so in etwa den ganzen Osten der USA betraf. Am meisten Schnee fiel in North Carolina auf dem Mount Mitchell mit 168 Zentimetern, womit man mich somit im Schnee verloren hätte.

Danach kehrte der Alltag wieder ein, ich ging zur Schule, fuhr mit meiner Mom durch die Gegend und bekam eine Panikattacke im car wash. Letzten Sonntag hat mein Heuschnupfen auf einmal wieder voll losgelegt und ich schniefe noch immer herum, auch wenn es schon um einiges besser geworden ist. Ich weiß auch nicht, was mit Kentucky falsch ist, dass hier Gräser anscheinend im Winter blühen.
Jedenfalls wussten wir vor Mittwoch nicht einmal, dass es mein Heuschnupfen war und wir waren alle etwas besorgt, da ich Anzeichen von einer Mandelentzündung zeigte. Da ich allerdings kein Fieber hatte, betrieben wir weitere Recherche, was dazu führte, dass ich spät dran war und etwa fünf Minuten später aus dem Haus ging. Scheinbar wollte mir das Schicksal eins auswischen und mein Bus musste gerade an dem Tag etwas früher als sonst da sein. Da der Tank sogut wie leer war und meine Mamaw kein Geld dabei hatte, fuhren wir wieder nach Hause und ich musste warten, bis meine Mom fertig war, um zur Arbeit zu fahren. Da war mir schon klar, dass ich ganz sicher zu spät kommen würde. Kurz nach acht - im übrigen die Zeit, an der der Unterricht beginnt, fuhren wir endlich in Richtung Schule.
Am Ende kam ich 43 Minuten zu spät und musste mich in eine Liste eintragen. Mein Lehrer hat es glücklicherweise mit einem "I used to be late all the time, so I guess there's nothing I can blame you for" abgetan und ich bin wirklich froh darüber, dass ich diesen Lehrer für den Rest des Schuljahres behalten werde. Üblich für meine Geschichtsklasse habe ich nicht einmal etwas verpasst und der Tag war erstaunlich schnell um.

Und bevor ich noch zu viel schreibe, sodass ich diesen Artikel auf Morgen verschieben muss, was wiederum zu mehr Stoff führen würde, da morgen der Super Bowl zwischen den Carolina Panthers und den Denver Broncos stattfindet, füge ich lieber mal all die Bilder hinzu und beende das hier!

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