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Samstag, 2. Januar 2016

Weihnachten und Silvester

Der falsche Weihnachtsbaum steht mit seinen symmetrischen Zweigen schon seit Ende November in seiner vollen Pracht in unserem Wohnzimmer.
Man hat ja gar nichts von seinem Weihnachtsbaum, wenn er gerade einmal zwei Wochen steht, so sehen das zumindest die Amerikaner.
Nicht einmal nach Weihnachten riecht es, doch all die Geschäfte sind schon seit Monaten voll mit Weihnachtssachen.

Dieses Jahr zählt leider kein Adventskalender die Tage bis Weihnachten und ebenso wenig kommt der Nikolaus am 6. Dezember vorbei, außer man macht - wie ich in diesem Jahr - selbst einen auf langbärtigen Mann.
Schon lange bevor Weihnachten, fängt man an Weihnachtsgeschenke zu besorgen und hat in der letzten Woche vor dem großen Fest dennoch noch eine ganze Menge an Besorgungen zu machen.

An Heiligabend ist es dann aber so weit - es werden Weihnachtskekse für Santa gebacken und ich selbst versuche mich an einem Lebkuchenrezept. Am Morgen haben wir der Familie meiner Gastmutter einen Besuch abgestattet und dort auch schon Bescherung gehabt, denn meine Gasttante muss an Weihnachten tatsächlich arbeiten.
Nach einigen Komplikationen mit den Katzen, die meine Geschenke doch tatsächlich angekackt haben, und einem wunderbaren Frühstück, sind wir wieder nach Hause gefahren.
Nun ging es ans Geschenke einpacken, wobei ich wie erwartet nicht viel Ausdauer bewiesen habe. Als ich es dann doch geschafft habe, legte ich die Geschenke unter den Weihnachtsbaum, bevor ich schlafen ging.
In der Nacht wurde ich von Rumpeln wach gehalten, Santa schien Geschenke durch das Haus zu schleppen, wobei ich keine Ahnung habe, wie er überhaupt reingekommen ist, schließlich haben wir eine Gaskamin und keinen Schornstein.

Am Weihnachtsmorgen öffnete sich meine Tür um halb sieben und kleine Füße trappelten über meinen Boden. Vollkommen begeistert stand meine dreijährige Gastschwester in meinem Zimmer und wenig später saßen wir in unseren Weihnachts-PJs vor dem Weihnachtsbaum.
Patience war das Schlüsselwort, denn wir mussten noch auf die Großeltern warten, die vorbeikamen. Mein kleiner Gastbruder zeigte überhaupt kein Interesse an den Geschenken, wir vermuten, dass er sauer war, dass er aufgeweckt wurde.
Nachdem wir alles bis auf die Geschenke meines Bruders ausgepackt hatten und ich eines der besten Geschenke meines Lebens bekommen habe, sind wir zum Haus von Mamaw & Papaw gefahren (Eastern Kentucky und so, heißt soviel wie Oma und Opa), um dort ebenfalls Geschenke auszupacken.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich noch nie so viele Weihnachtsgeschenke bekommen habe!
Wir hatten noch etwas Zeit, um uns mit unseren Geschenken zu beschäftigen, bis wir zu meinen Gasturgroßeltern gefahren sind, dort ein gutes Weihnachtsessen hatten und nochmal ein paar kleine Geschenke bekommen haben. Danach ging es auch schon zum nächsten Essen bei meiner anderen Urgroßmutter "Granny".
Am Abend waren wir dann endlich wieder Zuhause und ich musste feststellen, dass Weihnachten ziemlich schnell vorüber gegangen war, denn die Amerikaner kennen den Luxus eines zweiten Weihnachtstages nicht.


Nun ist auch schon 2016, 2015 hat sich nahezu unmerklich verabschiedet. Meine Gasteltern sind sogar schlafen gegangen, ich habe allerdings bei Mamaw übernachtet, wo wir uns The Ball Drop in New York angeschaut haben. Feuerwerk gibt es hier nur am 4th July und somit hat es sich alles andere als real angefühlt.
Nun komme ich dieses Jahr schon wieder zurück nach Deutschland. Und ich bin letztes Jahr nach Kentucky gekommen. Das alles klingt verrückt. Ich bin letztes Jahr sechzehn geworden und ich habe mein Alter noch nie nennen müssen, jedenfalls kommt es mir so vor.

Frohes Neues Jahr!

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